Infektionsschutz: Hände waschen, aber richtig!

Einfaches, aber sorgfältiges Händewaschen schützt vor Krankheiten und Infektionen. Dabei kommt es nicht nur auf die Häufigkeit, sondern auf die richtige Ausführung an. Worauf Sie bei der Handhygiene achten sollten und welche Handtrocknungsvariante die bessere Wahl ist.

In der kalten Jahreszeit gehören Schnupfen, Husten und Niesen zum Alltag. Kaum jemand bleibt von einer laufenden Nase oder einem grippalen Infekt verschont. Dabei lässt sich das Ansteckungsrisiko deutlich senken, indem man sich gründlich die Hände wäscht und sie so von Bakterien und Viren reinigt. Denn von dort gelangen die Krankheitserreger ungehindert durch Berührungen des Gesichts über die Schleimhäute an Mund, Nase und Augen in den Körper und können Krankheiten wie Erkältungen, Grippe oder Magen-Darm-Infektionen auslösen. Laut des Robert-Koch-Instituts (RKI) gehören Hände­hygiene­maßnahmen zu den wichtigsten Infektions­präventions­maßnahmen.

Eine Hand wäscht die andere

Für unsere Gesundheit und, weil unsere Hände unser wichtigstes Arbeitsmittel sind, sollten wir auf sie besonderen Wert legen und sie zur richtigen Zeit waschen. Wichtig ist es ans Händewaschen zu denken, wenn man:

  • nach Hause kommt,
  • vor und während der Zubereitung von Essen,
  • vor den Mahlzeiten,
  • nach dem Besuch des WC,
  • nach dem Naseputzen, Niesen oder Husten und
  • vor und nach dem Kontakt mit Erkrankten.

Wichtig ist trotz regelmäßiger Handhygiene, sich mit den Händen nicht ins Gesicht zu fassen, um die Übertragung von hartnäckigen Viren und Keimen zu unterbinden.

In fünf Schritten zu sauberen Händen

Doch es kommt nicht allein auf die Häufigkeit an, sondern auch darauf, wie gründlich das Händewaschen durchgeführt wird. Nicht selten überleben Krankheitserreger, weil die Dauer des Einseifens oder Abwaschens nicht ausreichend war. Am besten gelingt die Handreinigung mit dem Fünf-Schritte-Verfahren.

Im ersten Schritt gilt es, die Hände vollständig und ausreichend zu befeuchten. Die Temperatur des Wassers ist dabei nebensächlich und kann nach dem persönlichen Empfinden gewählt werden. Im nächsten Schritt werden die Hände gründlich mit einer ausreichenden Menge Seite eingeseift – sowohl Handinnenflächen als auch Handrücken, Fingerspitzen, Fingerzwischenräume und Daumen. Bei der Seifenmenge gilt das Motto: Viel hilft viel! In einer Untersuchung ließ sich nachweisen, dass die Verwendung von mehr Seife sowohl bei normalen als auch bei antimikrobiellen Seifen zu einer stärkeren Abnahme der Bakterienzahlen führt.

Tipp: Hygienischer als Seifenstücke sind Flüssigseifen, besonders in öffentlichen Waschräumen.

In Schritt drei sollte die Seife auf den gesamten Händen sanft eingerieben werden. Dieser Vorgang sollte die Dauer von 20 bis 30 Sekunden nicht unterschreiten, da sich erst dann die Keime an den Händen auf ein Tausendstel und weniger senken lassen. Danach die Hände unter fließendem Wasser abspülen.

Tipp: Dort, wo sich viele Personen eine Toilette teilen – zum Beispiel in der Öffentlichkeit oder in Bürogebäuden – sollte zum Schließen des Wasserhahns ein Einweghandtuch oder der Ellenbogen verwendet werden. Amerikanische Forscher fanden heraus, dass Wasserhähne mit zu den Gegenständen gehören, deren Oberfläche am meisten mit Bakterien verunreinigt sind.

Im fünften und letzten Schritt werden die Hände sorgfältig abgetrocknet, auch in den Fingerzwischenräumen. In öffentlichen Toiletten eignen sich hierfür am besten Einmalhandtücher. Zu Hause sollte jeder sein persönliches Handtuch benutzen.

Tipp: Wer die Wahl zwischen einem Einmalhandtuchspender und einem Handtrocknungsgerät hat, sollte ersteres nutzen. Studien haben ergeben, dass sich durch die Verwendung von Einmalhandtüchern die Anzahl der Bakterien auf der Haut weiter reduzieren lässt.

Wann Desinfektionsmittel die bessere Wahl ist

Wer sich regelmäßig und gründlich die Hände wäscht, reduziert das Risiko zu erkranken um ein beträchtliches Maß. Doch sollte man mit dieser Maßnahme nicht übertreiben, denn das kann den gegenteiligen Effekt erzielen, indem der natürliche Hautschutz der Hände durch das häufige Waschen angegriffen wird und Bakterien und Keimen einen Nährboden bietet. Wer sich beruflich bedingt, sehr häufig die Hände reinigen muss – etwas Personal in Laboratorien oder Krankenhäusern – greift statt zu Wasser und Seife besser zum hautschonenden Desinfektionsmittel.

Bakterienbefall an den Händen reduzieren

Handhygiene ist wichtig, vor allem in der Altenpflege oder in Krankenhäusern. Eine Studie hat untersucht, welche Form des Händetrocknens den Bakterienbefall der Hände am besten reduziert.

Hände lassen sich nach dem Waschen auf verschiedene Art trocknen: mit Baumwoll- und Papierhandtüchern aus Einmalspendern oder mit Luftstrom- oder Warmluft-Geräten. Dabei sind die beiden Handtuch-Varianten besser für die Hygiene: Sie trocknen nicht nur gut, sondern entfernen gleichzeitig die meisten Bakterien, die sich noch an den feuchten Händen befinden. Das ist das Ergebnis einer Vergleichsstudie der Universität von Helsinki.

Die Studie belegt, dass bei der Nutzung von Baumwoll- oder Papierhandtüchern eine »beträchtliche Reduktion« von Bakterien erfolgt. Dabei vermindert sich die Anzahl der Bakterien auf ein Maß, das nicht nur die in der europäischen Norm EN 1499 (2013)2 für hygienische Händewaschung vorgegebenen Werte unterbietet, sondern auch etwa 1,7- bzw. 2,5-fach unter den Reduktionswerten durch die Gerätevarianten liegt. Allerdings lagen die Werte bei diesen ebenfalls unter den geforderten Mindestwerten.

Weniger Erreger in der Luft

Ein weiterer Vorteil von Papier- bzw. Baumwollhandtüchern ist laut der Vergleichsstudie die geringe Verbreitung von Bakterien in der Luft. Bei der Nutzung von luftbasierten Systemen gelangen mehr Krankheitserreger in die Umgebung. Im Umkreis von einem Meter vom Luftstrom-Trockner war die Anzahl der Bakterien mit 94 Stück laut der Studie vergleichsweise hoch. In einem Umkreis von mehr als einem Meter Entfernung betrug die Anzahl beim Warmluft-Trockner immerhin noch 27. Die Umgebung der Handtücher war weitgehend bakterienfrei. Auch auf der Oberfläche der Handtuchspender befanden sich vergleichsweise wenig Bakterien – bei den luftbasierten Trocknungssystemen war die Kontamination stärker.

An der Studie nahmen 20 Testpersonen teil, deren Hände speziell für die Tests mit Bakterien kontaminiert, also verseucht, wurden. Danach mussten sich die Probanden bis zu acht Sekunden lang die Hände mit (nicht antiseptischer) Seife waschen und die vier Trocknungssysteme nutzen. Insgesamt wurden rund achtzig Einzeltests durchgeführt und ausgewertet. Anschließend wurde zunächst die Reduktion der Bakterienanzahl auf den Händen untersucht. Im Anschluss wurden die Geräte (Handtuch-Spender und Trocknergeräte) auf Bakterienverbleib hin untersucht.

Quelle/Text: RKI, Redaktion arbeitssicherheit.de

Quelle/Text: Textil Service WIRTEX e.V.

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