Die Leitmerkmalmethode ist ein bewährtes Instrument zur Bewertung von Arbeitsbelastungen und Gefährdungen am Arbeitsplatz. In diesem Newsbeitrag werden wir die unterschiedlichen Belastungsarten gemäß dieser Methode näher betrachten und ihre Bedeutung für die Gefährdungsbeurteilung erläutern.

Die Leitmerkmalmethode im Überblick

Die Leitmerkmalmethode ist ein systematisches Verfahren, das entwickelt wurde, um die Belastungen, denen Arbeitnehmer ausgesetzt sind, zu analysieren und zu bewerten. Sie basiert auf dem Prinzip, dass bestimmte Merkmale der Arbeit maßgeblichen Einfluss auf die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten haben können. Das Hauptziel besteht darin, potenzielle Risiken zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen abzuleiten.

Die verschiedenen Belastungsarten

In der Leitmerkmalmethode werden fünf Hauptbelastungsarten unterschieden, die jeweils verschiedene Aspekte der Arbeitsergonomie und Arbeitsgestaltung repräsentieren. Diese Belastungsarten sind körperliche Belastung, psychische Belastung, umgebungsbedingte Belastung, organisatorische Belastung und soziale Belastung.

Körperliche Belastung

Körperliche Belastungen umfassen alle physischen Anforderungen, die bei der Arbeit auftreten, wie Heben, Tragen, Bücken und Stehen. Die Leitmerkmalmethode analysiert Faktoren wie Gewicht, Häufigkeit und Dauer der Belastung, um potenzielle Gefährdungen zu bewerten und geeignete Schutzmaßnahmen abzuleiten.

Psychische Belastung

Psychische Belastungen beziehen sich auf die mentalen Anforderungen und emotionalen Belastungen, die bei der Arbeit auftreten können. Hierzu zählen Stress, Zeitdruck, Konflikte und die Intensität der geistigen Arbeit. Die Leitmerkmalmethode hilft dabei, diese Belastungen zu identifizieren und Strategien zur Stressbewältigung und Arbeitsverbesserung zu entwickeln.

Umgebungsbedingte Belastung

Umgebungsbedingte Belastungen beziehen sich auf Faktoren wie Lärm, Beleuchtung, Temperatur und Luftqualität am Arbeitsplatz. Die Leitmerkmalmethode ermöglicht die Bewertung dieser Bedingungen und die Ableitung von Maßnahmen zur Schaffung einer gesunden und sicheren Arbeitsumgebung.

Organisatorische Belastung

Organisatorische Belastungen umfassen Aspekte der Arbeitsorganisation, wie Arbeitszeitgestaltung, Arbeitsaufteilung und Arbeitsverfahren. Die Leitmerkmalmethode untersucht, wie diese Faktoren die Arbeitsbelastung beeinflussen und wie sie optimiert werden können, um die Gesundheit und Effizienz der Beschäftigten zu fördern.

Soziale Belastung

Soziale Belastungen beziehen sich auf Interaktionen und Beziehungen zwischen den Mitarbeitern sowie zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten. Konflikte, soziale Isolation und Kommunikationsprobleme sind Beispiele für soziale Belastungen, die in der Leitmerkmalmethode erfasst und analysiert werden.

Praktische Anwendung der Leitmerkmalmethode

Die Anwendung der Leitmerkmalmethode erfordert eine strukturierte Vorgehensweise, bei der die Belastungen in den verschiedenen Kategorien erfasst und bewertet werden. Es ist wichtig, die Ergebnisse in Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen umzusetzen, um die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten.

Fazit

Die Leitmerkmalmethode ist ein wertvolles Instrument zur Identifizierung und Bewertung von Arbeitsbelastungen. Indem sie verschiedene Belastungsarten berücksichtigt, bietet sie eine ganzheitliche Herangehensweise an die Gefährdungsbeurteilung und ermöglicht die Entwicklung gezielter Maßnahmen zur Arbeitsverbesserung und Gesundheitsförderung.

Foto: Psychische Belastungen © DGUV

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