Menschen in Helferberufen – dazu zählen neben den pflegenden und heilenden Berufen vor allem sogenannte Basisarbeiten. Hier waren im Jahr 2019 rund 5,2 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Unter Basisarbeit versteht man Einfacharbeit oder Helfertätigkeiten. Berufe also, für die es keinen Ausbildungsabschluss braucht. Sie werden nach Anweisung vor Ort ausgeübt. Häufig üben Menschen in Basisarbeit immer wiederkehrende Arbeitsvorgänge aus. Ganz klassisch finden sich Helfertätigkeiten am Fließband. Hier werden über die ganze Schicht hinweg die gleichen Arbeitsschritte wiederholt.

Monotonie kann zu zwei möglichen Erkrankungen führen

Bei Arbeitnehmer in Helferberufen kommt es besonders häufig zu Muskel-Skelett-Beschwerden. Zum Vergleich: nur etwa 20% der hochqualifizierten Beschäftigten gaben an, drei oder mehr Muskel-Skelett-Beschwerden zu haben. Bei den Einfacharbeitern sind es 45%.

Monotonie führt außerdem häufig zu psychischen Erkrankungen. Viel zu häufig werden Überforderung und Leistungsdruck mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz in Verbindung gebracht. Verkannt wird, dass auch Monotonie die Psyche belastet. Kommen immer gleiche Bewegungen, Perspektivlosigkeit, wenig Verantwortung und ein schmales Aufgabenspektrum zusammen, sind ein Leistungsabfall, verminderte Reaktionsfähigkeit und häufige Müdigkeit die Folge. Haben Arbeitnehmer zudem noch das Gefühl, keine Sinnhaftigkeit in ihrem Job zu haben und keine beruflichen Ziele verfolgen zu können, steigt das Risiko von psychischen Erkrankungen.

Maßnahmen gegen (psychische) Belastungen am Arbeitsplatz

Studien haben gezeigt, dass Monotonie am Arbeitsplatz zu einem schnelleren Altern des Gehirns führen kann. Da auch körperliche Erkrankungen in monotonen Jobs häufiger eintreten, sollten Arbeitgeber für mehr Abwechslung sorgen.

Jobrotation

Bei der Jobrotation wechseln die Mitarbeiter regelmäßig den Arbeitsplatz. Am Fließband könnte der Mitarbeiter für eine gewisse Zeit erst Teile montieren, danach für einige Wochen für die Verpackung zuständig sein. Die Möglichkeiten unterscheiden sich von Betrieb zu Betrieb. Arbeitgeber könnten auch schauen, ob es nicht auch Helfertätigkeiten außerhalb des Fließbandes gibt, die in die Rotation mit aufgenommen werden können.

Der Vorteil: Die einseitige körperliche Belastung verringert sich. Der Geist wird zudem regelmäßig neu herausgefordert, sodass Monotonie keine Chance hat.

Neue, anspruchsvollere Tätigkeiten für Mitarbeiter

Arbeitgeber können überprüfen, ob bestehende Jobbeschreibungen um weitere, ggf. anspruchsvollere Tätigkeiten, ergänzt werden können. So könnten Mitarbeiter, die bislang nur die Bestellungen erstellt haben, mit der Auswahl von Lieferanten betraut werden. Mehr Verantwortung führt zu einem abwechslungsreicheren Job und verringert so ebenfalls Monotonie.

Verbinden von Aufgabenbereichen

Auch das Verbinden von Arbeitsschritten oder Aufgabenbereichen kann zu weniger Monotonie führen. Besteht die Möglichkeit, dass ein Produkt von einem Mitarbeiter zusammengestellt wird? Kann ein Wechsel von körperlicher und geistiger Arbeit stattfinden?

Gerne unterstütze ich Sie zusammen mit meinem Team bei der Begutachtung und Auswertung in Ihrem Betrieb. Ihr Nutzen: Zufriedenere Mitarbeiter, weniger Arbeitsunfälle und weniger Ausfälle durch Krankheit.

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