Beschäftigte in sogenannten Einfacharbeiten – also Tätigkeiten ohne formale Qualifikation – übernehmen einen wichtigen Teil der Arbeit in vielen Branchen. Dazu zählen etwa Lagerarbeiter, Reinigungskräfte, Produktionshelfer oder Zusteller. Obwohl diese Arbeiten häufig körperlich und psychisch belastend sind, werden sie im betrieblichen Gesundheitsmanagement oft vernachlässigt. Dabei zeigen Studien, dass gerade diese Berufsgruppe besonderen Risiken ausgesetzt ist.

Was ist Einfacharbeit?

Unter Einfacharbeit versteht man Tätigkeiten mit niedrigem Qualifikationsniveau, die sich durch einfache Abläufe, geringe Entscheidungsspielräume und oft durch monotone Arbeitsinhalte auszeichnen. Die Beschäftigten verfügen meist nicht über eine abgeschlossene Berufsausbildung und sind häufig in befristeten oder gering entlohnten Arbeitsverhältnissen tätig.

Gesundheitsrisiken erkennen

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat in aktuellen Studien festgestellt, dass Beschäftigte in Einfacharbeit häufiger unter gesundheitlichen Beschwerden leiden. Dazu zählen Rückenschmerzen, Muskel-Skelett-Erkrankungen, psychische Erschöpfung und mangelnde soziale Unterstützung am Arbeitsplatz. Auch die Arbeitszufriedenheit ist tendenziell geringer, was sich langfristig auf Motivation und Leistungsfähigkeit auswirkt.

Betriebliche Prävention gezielt umsetzen

Eine erfolgreiche Prävention muss die besonderen Bedingungen von Einfacharbeit berücksichtigen. Dazu gehört die Anpassung von ergonomischen Arbeitsplätzen, der Einsatz verständlicher Unterweisungsmaterialien sowie gezielte Pausenregelungen. Auch Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung – wie Rückenschulen, Bewegungspausen oder Beratung zur Stressbewältigung – können viel bewirken. Wichtig ist eine Ansprache auf Augenhöhe und der Einbezug der Beschäftigten in die Maßnahmenplanung.

Führungskräfte sensibilisieren

Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist die Haltung der Führungskräfte. Sie sollten für die besonderen Belastungen von Einfacharbeit sensibilisiert werden und in der Lage sein, frühzeitig Anzeichen von Überlastung zu erkennen. Schulungen und Leitfäden können helfen, eine gesunde Führung zu etablieren.

Fazit

Einfacharbeit darf im betrieblichen Gesundheitsmanagement nicht übersehen werden. Die Investition in gezielte Präventionsmaßnahmen zahlt sich aus – für die Gesundheit der Beschäftigten, für die Zufriedenheit im Team und für die Produktivität des Unternehmens.

Wer frühzeitig handelt, schafft ein nachhaltiges und faires Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitergruppen.

Foto: Risiko raus/DGUV