Um eine sichere und gesunde Arbeitsumgebung für alle Mitarbeiter zu gewährleisten, ist eine effektive Kommunikation unverzichtbar, insbesondere im Bereich des Arbeitsschutzes.

Ein Bericht aus der Publikation „Arbeit & Gesundheit“ der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zeigt auf, wie Unternehmen in Notfallsituationen alle Mitarbeiter erreichen können. Angesichts der Vielfalt der Belegschaften und der unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter, einschließlich Personen mit Hör- und Sehbeeinträchtigungen, ist es von entscheidender Bedeutung zu verstehen, dass nicht nur Menschen mit schweren Behinderungen davon betroffen sein können. Tobias Belz, Leiter des Sachgebiets Beschäftigungsfähigkeit bei der DGUV, betont, dass auch Faktoren wie das Alter, persönliche Gewohnheiten wie laute Musik, Allergien oder Stress die Sinneswahrnehmung beeinflussen können. Daher ist es wichtig, dass Unternehmen in Notfällen verschiedene Kommunikationskanäle nutzen, beispielsweise bei einem Feueralarm.

Ein herausragendes Beispiel hierfür ist das Vorgehen des Automobil- und Industriezulieferers Schaeffler, der auch gehörlose Mitarbeiter an seinem Standort in Schweinfurt beschäftigt. In Notsituationen verlässt sich das Unternehmen nicht nur auf akustische Alarme, sondern kombiniert diese mit visuellen und haptischen Signalen. Durch die Nutzung von flackerndem Licht und Vibrationen werden auch gehörlose Mitarbeiter sofort informiert. Denn im Fall eines Brandes zählt jede Sekunde.

Eine verständliche und barrierefreie Kommunikation für alle Mitarbeiter eines Unternehmens ist im Bereich des Arbeitsschutzes von grundlegender Bedeutung, insbesondere in einer vielfältigen Belegschaft. Berufsgenossenschaften und Unfallkassen bieten beispielsweise Unterstützung durch Checklisten an, die potenzielle Einschränkungen bei der Informationsaufnahme abfragen. Dies erleichtert es, Piktogramme oder Beschriftungen für alle Mitarbeiter verständlich zu gestalten und somit die Sicherheit am Arbeitsplatz zu erhöhen.

Wichtig ist es an dieser Stelle auch, Mitarbeiter dazu zu ermuntern, ihre Bedürfnisse klar zu kommunizieren. Nicht jede Beeinträchtigung ist bekannt. Mitarbeiter merken vielleicht schon früh, dass sich ihre Sinnesorgane verändert haben. Brauchen aber Zeit, um es sich selbst einzugestehen und dann den Weg zu einem Arzt zu finden. Hier braucht es Vertrauenspersonen, die Veränderungen wahrnehmen und diese gezielt ansprechen.

Gerne beraten wir Sie zu den Möglichkeiten einer barrierefreien Kommunikation im Notfall.