Eine erfolgreiche, betriebliche Unterweisung ist der Schlüssel zu einem sicheren und gesunden Arbeitsumfeld. Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, ihre Mitarbeiter regelmäßig über Gefahren am Arbeitsplatz, Schutzmaßnahmen und Verhaltensregeln zu informieren.

Durch gut geplante und durchgeführte Unterweisungen tragen Sie nicht nur zur Unfallverhütung bei, sondern fördern auch die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie eine betriebliche Unterweisung effektiv gestalten und so die Sicherheit in Ihrem Betrieb gewährleisten können.

1. Was ist eine betriebliche Unterweisung?

Dies ist eine gezielte Schulung, bei der Sie Ihre Mitarbeiter über die Gefahren am Arbeitsplatz aufklären und ihnen die richtigen Verhaltensweisen sowie Schutzmaßnahmen vermitteln. Das Arbeitsschutzgesetz (§ 12 ArbSchG) und die Vorschriften der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) legen fest, dass Unterweisungen für alle Beschäftigten verpflichtend sind. Diese Unterweisungen müssen verständlich und praxisnah erfolgen, damit jeder Mitarbeiter die Inhalte problemlos verstehen und umsetzen kann. Dabei unterscheidet man zwischen der Erstunterweisung, die vor Arbeitsbeginn stattfindet, und der regelmäßigen Unterweisung, die mindestens einmal jährlich durchgeführt werden sollte.

 2. Warum ist die betriebliche Unterweisung so wichtig?

Die Hauptaufgabe einer betriebliche Unterweisung ist die Unfallprävention. Durch die Vermittlung von sicherheitsrelevanten Informationen können Sie Risiken minimieren und Unfälle sowie Berufskrankheiten vermeiden. Darüber hinaus hilft die Unterweisung dabei, Ihre Mitarbeiter für mögliche Gefahrenquellen zu sensibilisieren und ihnen beizubringen, wie sie sich im Notfall richtig verhalten. Sollte es dennoch zu einem Unfall kommen, kann eine ordnungsgemäß durchgeführte Unterweisung auch Ihre Haftung als Arbeitgeber reduzieren, da Sie Ihrer gesetzlichen Verpflichtung nachgekommen sind.

 3. Wann und wie oft sollten Unterweisungen durchgeführt werden?

Die gesetzliche Vorschrift sieht vor, dass Unterweisungen mindestens einmal im Jahr stattfinden müssen. Darüber hinaus sind zusätzliche Unterweisungen notwendig, wenn sich Arbeitsprozesse ändern, neue Maschinen oder Gefahrstoffe eingeführt werden oder nach einem Arbeitsunfall. Besonders wichtig ist die Erstunterweisung neuer Mitarbeiter, die vor Aufnahme ihrer Tätigkeit erfolgen sollte. Vergessen Sie nicht, die Durchführung jeder Unterweisung zu dokumentieren. Diese Nachweise sind essenziell, um im Ernstfall belegen zu können, dass Sie Ihre Pflicht erfüllt haben.

4. Inhalte einer effektiven betriebliche Unterweisung

Die Inhalte sollten individuell auf die jeweilige Tätigkeit und die spezifischen Gefahren am Arbeitsplatz abgestimmt sein. Zu den typischen Themen gehören:

– Allgemeine Arbeitssicherheitsvorschriften
– Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz
– Notfall- und Evakuierungspläne
– Der richtige Umgang mit persönlicher Schutzausrüstung (PSA)
– Gefährdungsbeurteilungen und spezifische Gefahrenquellen

Wichtig ist, dass die Inhalte nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch vermittelt werden. So können Sie zum Beispiel Videos, Fallbeispiele oder praktische Übungen in die Schulung einbauen, um die Themen verständlicher zu machen.

5. Methoden zur Durchführung

Es gibt verschiedene Methoden, wie Sie eine betriebliche Unterweisung durchführen können. Traditionell finden viele Unterweisungen als Präsenzveranstaltungen statt, bei denen die Mitarbeiter direkt geschult werden. Eine Alternative dazu bieten Online-Schulungen, die flexibel und unabhängig von Ort und Zeit durchgeführt werden können. Bei besonders praxisrelevanten Themen, wie dem Umgang mit Maschinen oder Gefahrstoffen, bieten sich Demonstrationen oder praktische Übungen an. Zusätzlich sollten Sie Visualisierungen, wie Schaubilder oder Checklisten, verwenden, um den Lernprozess zu unterstützen.

6. Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeitenden?

Eine der größten Herausforderungen bei der betrieblichen Unterweisung ist es, die Mitarbeitenden zu motivieren und zu einem aktiven Mitmachen zu bewegen. Dies gelingt, indem Sie die Schulungen praxisnah und interaktiv gestalten. Binden Sie die Teilnehmer ein, indem Sie Fragen stellen oder gemeinsame Lösungsansätze diskutieren. Besonders effektiv ist es, wenn Sie Beispiele aus dem Arbeitsalltag der Teilnehmer einbeziehen. Darüber hinaus sollten Sie ein Umfeld schaffen, in dem Fragen und Feedback willkommen sind, um eine kontinuierliche Verbesserung der Sicherheitskultur zu fördern.

7. Häufige Fehler bei der betrieblichen Unterweisung

Es gibt einige häufige Fehler, die Sie hierbei vermeiden sollten. Ein oft begangener Fehler ist die monotone Präsentation der Inhalte ohne Bezug zur Praxis. Die Mitarbeiter verlieren schnell das Interesse, wenn die Unterweisung nicht auf ihren Arbeitsbereich abgestimmt ist. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Vernachlässigung der Dokumentation. Jede Unterweisung muss schriftlich festgehalten und von den Teilnehmern bestätigt werden. Außerdem sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob die vermittelten Inhalte auch in der Praxis angewendet werden. Eine reine Wissensvermittlung ohne Nachkontrolle bleibt oft wirkungslos.

Fazit

Regelmäßige und gut durchgeführte, betriebliche Unterweisungen sind eine wesentliche Maßnahme, um die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden zu gewährleisten. Sie als Arbeitgeber sind nicht nur gesetzlich verpflichtet, diese Schulungen durchzuführen, sondern profitieren auch von einer gesteigerten Sicherheit und einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit. Achten Sie darauf, die Unterweisungen praxisnah zu gestalten, auf den jeweiligen Arbeitsplatz abzustimmen und regelmäßig durchzuführen. Nur so können Sie sicherstellen, dass Ihre Mitarbeiter optimal auf mögliche Gefahren vorbereitet sind.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Seite und freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme.

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