Im Winter steigt das Unfallrisiko durch schlechtes Wetter auch auf dem Betriebsgelände – höchste Zeit, den Winterdienst zu planen und für die Sicherheit von Mitarbeitern und Besuchern zu sorgen, auch während der Feiertage.

1. Bedeutung des Winterdienstes für die Arbeitssicherheit

Mit dem Winter steigen die Unfallgefahren auf Ihrem Betriebsgelände erheblich. Schnee, Eis und Glätte erhöhen das Risiko von Ausrutschern, Stürzen und Verkehrsunfällen, was zu schweren Verletzungen führen kann. Neben der Fürsorgepflicht für Ihre Mitarbeiter und Besucher sind Sie als Unternehmen auch gesetzlich verpflichtet, Gefahren durch winterliche Verhältnisse zu minimieren. Diese Verpflichtung ergibt sich aus dem Arbeitsschutzgesetz sowie den Verkehrssicherungspflichten. Sollte es zu Unfällen aufgrund mangelhafter Schneeräumung oder unzureichender Streuung kommen, können Sie als Betreiber des Geländes haftbar gemacht werden. Daher ist es unerlässlich, frühzeitig Maßnahmen für einen effektiven Winterdienst zu ergreifen.

2. Organisation des Winterdienstes

Ein erfolgreicher Winterdienst beginnt mit einer sorgfältigen Planung. Idealerweise erfolgt die Organisation bereits im Herbst, damit Sie gut vorbereitet sind, sobald die ersten Schneefälle eintreten. Entscheiden Sie, ob der Winterdienst intern durch geschultes Personal oder durch externe Dienstleister übernommen wird. Stellen Sie sicher, dass die Verantwortlichkeiten klar zugewiesen sind, um Verzögerungen bei der Durchführung zu vermeiden. Ein detaillierter Einsatzplan sollte erstellt werden, der alle zu räumenden und zu streuenden Bereiche auf Ihrem Betriebsgelände umfasst. Berücksichtigen Sie dabei Gehwege, Parkplätze, Zufahrten und Zugänge. Auch die Auswahl der geeigneten Ausrüstung, wie Schneeschieber, Schneefräsen und umweltfreundliche Streumittel, ist entscheidend für eine effiziente Durchführung.

3. Schneeräumung und Streupflicht

Um Unfälle zu vermeiden, sollten bestimmte Bereiche Ihres Geländes Priorität haben. Zunächst sind alle Hauptzugänge zu Gebäuden, Rettungswege sowie stark frequentierte Bereiche wie Gehwege und Parkplätze zu räumen. Darüber hinaus ist eine regelmäßige Kontrolle des Geländes notwendig, um sicherzustellen, dass diese Flächen auch nach erneutem Schneefall oder Temperaturabfällen frei von Glätte sind. Es ist ratsam, mindestens einmal täglich, bei starkem Schneefall oder anhaltender Glätte häufiger, Schnee zu räumen und Streumittel aufzutragen. Beim Einsatz von Streumitteln empfiehlt es sich, auf umweltfreundliche Alternativen zu Salz zu setzen, wie Sand oder Splitt, um den Boden und die Vegetation zu schonen.

4. Dokumentation und Kontrolle

Ein wichtiger Aspekt des Winterdienstes ist die sorgfältige Dokumentation aller durchgeführten Maßnahmen. Führen Sie ein Protokoll, in dem Sie die Zeitpunkte der Schneeräumung und Streuung, die verwendeten Materialien sowie besondere Vorkommnisse festhalten. Dieses Protokoll dient nicht nur als Nachweis im Falle von Unfällen, sondern ermöglicht es Ihnen auch, die Wirksamkeit Ihres Winterdienstes zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Darüber hinaus sollten regelmäßige Kontrollrunden auf dem Betriebsgelände durchgeführt werden, um potenzielle Gefahrenstellen zu identifizieren und sofortige Maßnahmen zu ergreifen. Kommunizieren Sie diese Maßnahmen aktiv mit Ihren Mitarbeitern und sensibilisieren Sie sie für mögliche Gefahren auf dem Gelände.

5. Schulung der Mitarbeiter

Es ist von großer Bedeutung, dass Ihre Mitarbeiter über die Risiken und richtigen Verhaltensweisen im Winter informiert sind. Schulungen sollten darauf abzielen, ein Bewusstsein für die Gefahren von Glätte und Schnee zu schaffen. Weisen Sie Ihre Mitarbeiter darauf hin, wie sie sich sicher auf glatten Flächen bewegen können und welche Bereiche sie gegebenenfalls meiden sollten. Zudem sollten sie im Umgang mit Erste-Hilfe-Maßnahmen geschult sein, um im Falle eines Unfalls rasch handeln zu können. Ergänzend dazu sollten Sie für geeignete Sicherheitsausrüstung sorgen, wie rutschfeste Schuhe, die in besonders gefährdeten Bereichen das Unfallrisiko deutlich verringern.

6. Spezielle Maßnahmen für bestimmte Bereiche

Neben den allgemein zugänglichen Bereichen gibt es spezielle Orte auf Ihrem Betriebsgelände, die besondere Aufmerksamkeit erfordern. Dazu gehören beispielsweise Dächer, von denen herabfallender Schnee oder Eiszapfen eine erhebliche Gefahr darstellen können. Hier sollten regelmäßige Kontrollen und gegebenenfalls Räumarbeiten durchgeführt werden. Auch Freiflächen oder Lagerplätze können im Winter durch Schnee und Glätte zu riskanten Zonen werden. Sorgen Sie für eine ausreichende Beleuchtung und klare Markierungen, um die Sicherheit zu erhöhen. Streumaterialien sollten an geeigneten, trockenen Orten gelagert werden, damit sie jederzeit einsatzbereit sind.

7. Fazit

Der Winterdienst auf Ihrem Betriebsgelände ist eine zentrale Aufgabe, um die Sicherheit von Mitarbeitern und Besuchern zu gewährleisten. Eine gründliche Planung, regelmäßige Kontrolle und gezielte Maßnahmen helfen, Unfälle zu verhindern und einen reibungslosen Betriebsablauf auch bei winterlichen Bedingungen sicherzustellen. Stellen Sie sicher, dass alle Verantwortlichkeiten klar verteilt sind und Ihre Mitarbeiter ausreichend informiert und ausgestattet sind. So stellen Sie sicher, dass Ihr Betrieb auch im Winter ein sicherer Ort bleibt.